Auch in Zeiten von Corona – teilweise besonders jetzt – ist und bleibt (Cyber)Mobbing ein brisantes Thema an Schulen und zuhause. (Cyber)Mobbing belastet Betroffene psychisch sehr stark: Stress, Isolation, Leistungsabfall und Depressionen können die Folge sein.
Die Referent*innen der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz sensibilisieren Kinder und Jugendliche in Bildungsveranstaltungen sowie Fachkräfte in Fortbildungen für das Thema (Cyber)Mobbing. Die Teilnehmenden werden über die Rollen der Beteiligten informiert, erarbeiten Gründe für die Schikanen und werden für einen Perspektivwechsel sensibilisiert. Sie sollen Anzeichen erkennen und verstehen, wie schnell (Cyber)Mobbing eine gefährliche Dynamik entwickeln kann. Sie werden befähigt einzugreifen, bekommen Lösungswege aufgezeigt, lernen Methoden kennen, darüber zu reden und sollen so dazu beitragen, dass (Cyber)Mobbing verhindert werden kann.
(Cyber)Mobbing zählt nach wie vor zu den Themen, zu dem die Mitarbeiter*innen der Servicestelle am häufigsten angefragt werden. Oft wird um Hilfe gebeten, nachdem es Vorfälle gab, von denen Fachkräfte durch Schüler*innen oder durch Eltern erfahren haben. Eine Intervention gestaltet sich meist schwierig, da der Leidensdruck der Betroffenen hoch, der Zeitraum zumeist schon sehr lang und die Positionen oft verfahren sind.
Kinder und Jugendliche sollten deshalb rechtzeitig für die Prozesse sensibilisiert, über Hilfsangebote informiert und über Gefahren der Medienwelt aufgeklärt werden.
Aber auch die Aufmerksamkeit und Handlungsfähigkeit von pädagogischen Fachkräften sind entscheidende Faktoren für das Gelingen von Prävention und Intervention. Sie sind verantwortlich für die Einhaltung der sozialen Normen.
In unserem gemeinsamen Positionspapier der Landesstellen Jugendschutz haben wir pädagogische Einflussmöglichkeiten zusammen gefasst.
Ziel ist es, Präventionsangebote in Einrichtungen zu verankern, um (Cyber)Mobbing unter Kindern und Jugendlichen zu verhindern.
Effektheischende, biografiebasierte Präventionsmaßnahmen mögen vielleicht kurzzeitig Aufmerksamkeit erregen, sorgen aber nicht langfristig für einen respektvollen und emphatischen Umgang miteinander. Hier finden Sie grundlegende Hinweise zu biografiebasierten Präventionsangeboten.
Für die erfolgreiche Implementierung einer Anti-Mobbing-Kultur bedarf es einer umfassenden, regelmäßigen und differenzierten Beschäftigung mit dem Thema, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.