Demokratiefähigkeit online gemeinsam schützen

Extremistische Strategien in digitalen Medien gefährden die Demokratiefähigkeit von Kindern und Jugendlichen. Mögliche Schutzmaßnahmen haben Expertinnen und Experten am 16. Juni 2023 in der ZUKUNFSTWERKSTATT der Bundeszentrale für Kinder und Jugendmedienschutz (BzKJ) diskutiert. Die Anbieter Google, Meta und Snap beteiligten sich an der Veranstaltung.

Die zentrale Fragestellung dieses Anbieterdialogs lautete: Welche Vorsorgemaßnahmen haben sich bewährt und wo besteht aktuell noch Optimierungsbedarf, um Kinder und Jugendliche bestmöglich vor demokratiefeindlichen Einflüssen zu schützen? Diskutiert haben dies Vertreterinnen und Vertreter von Forschungsinstituten, Jugendhilfeeinrichtungen, Bundes- und Landesbehörden sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen mit drei für junge Menschen besonders relevanten globalen Anbietern.

Optimierungspotenzial bei Meldesystemen identifiziert

Die Arbeit in den Workshops erbrachte vor allem Ergebnisse hinsichtlich der Meldesysteme, mit denen Nutzerinnen und Nutzer auf demokratiefeindliche Aktivitäten bei YouTube, Instagram und Snapchat aufmerksam machen können. Die Vertreterinnen und Vertreter der drei Anbieter nahmen konkrete Anregungen zum Melde-Feedback und jugendaffiner Gestaltung der Meldewege entgegen und signalisierten bei mehreren Punkten die Offenheit, eine Umsetzung zu prüfen. Überdies begrüßten sie alle den konstruktiven Austausch im Rahmen der ZUKUNFTSWERKSTATT  und bekundeten Interesse an einer Fortführung auch mit anderen Anbietern.

Interdisziplinäre Wissensbasis für die Teilnehmenden

Die Wissensbasis für die Workshop-Debatten bildete die vorausgegangene Auftakt-Veranstaltung, zu der die BzKJ Ende Januar 2023 eingeladen hatte. Die dort präsentierten Vorträge sind in der Fachzeitschrift BzKJAKTUELL verschriftlich und auf der Website der BzKJ nachzulesen. Am Workshop-Tag selbst haben einleitende interdisziplinäre Beiträge aus Wissenschaft und Praxis dieses Wissensfundament ergänzt. Die Referierenden beleuchteten die kommunikativen Instrumente und Strategien extremistischer Akteurinnen und Akteure online, die Meinungsbildung von Jugendlichen online sowie konkrete Beispiele extremistischer Ansprache in bei Kindern und Jugendlichen beliebten digitalen Angeboten.

Quelle: Pressemeldung der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ), 16.06.2023